Donnerstag, 25. Februar 2016

Februaraphorismen

·         Wie wahr und kanalisierbar in Begriffen des Verstandes können Empfindungen sein? Wie viel Vermittelbarkeit und Wahrheit liegt darin,

    ... dass all die Versäumnisse, die sich zumindest als solche anfühlen und verkaufen wollen, aber mit denen ich mich jedenfalls nach wie vor identifiziere …   

    ... dass all die bedeutungsvollen sowie bedeutungslosen Niederlagen, die mein Herz bewusst oder unbewusst mal für sich einnahmen und es noch für sich einnehmen … 
  
     ... dass all die Niederlagen und Versäumnisse also nicht in der Schuldhaftigkeit falscher Handlungen oder eines mangelnden Glaubens sondern in einer fatalistisch schattierten Verfasstheit meines Lebens wurzeln, in dem ich zwar als frei und naiv Handelnder und Glaubender, und doch immer auch schon als Besiegter und zu spät Gekommener erschien und erscheine ...

    ... dass sie das mittlerweile gekippte Potential besaßen vielleicht doch noch versöhnt und damit eine kohärente, schlüssige Welt wiederherzustellen … 

    ... dass sie in meinen Geist eingebrannt sind als dessen Schwere und Spezifität, sich zugleich jedoch auch in Gestalt einer unbelehrbaren Hoffnung auf Auflösung, einer lebendigen Erinnerung an sie, eines ihnen gewidmeten wehmütigen Gedankens, vor allem aber herauskristallisiert in der alles berührenden, transzendierenden Musik zu steigern und intensivieren vermögen. 

      Unaufhörlich betroffen machen. 
       
      Erschüttern.    
       
      Beschädigen.    
               
     Warum sie als ersehnte Bilderfetzen ungelebten Lebens und unerfüllter Chancen unweigerlich Besitz von mir nehmen; fordern, geliebt zu werden. 
  
      Mich mir selbst als unendlich unfrei erscheinen lassen und in Passivität kulminieren.
      

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